Lektion 2 | Dauer ca. 12 Minuten

Was ist so besonders an der Bibel?

Die Bibel – verstaubt und veraltet? Oder Wahrheit in Reinstform? Ein Kernelement des christlichen Glaubens und die Basis für eine echte Beziehung zu Gott ist der Glaube an sein Wort. Es ist wie das Fundament eines Hauses. Aber:

 

Kann die Bibel mit Ihrem hohen Alter überhaupt zeitgemäß sein? Verdient sie wirklich uneingeschränktes Vertrauen – in dem Sinne, dass sie nicht nur Wahrheiten „enthält“, sondern die eigentliche Wahrheit ist – unabhängig von Zeitgeist und gesellschaftlichem Kontext? Erfahre mehr über Gottes Wort, über seine Einzigartigkeit, und warum sie dein Vertrauen verdient.

Du hast noch so viele Fragen und vielleicht auch Zweifel? Wenn du magst, lass uns in einer Online-Konferenz gemeinsam darüber nachdenken. Schreib uns gerne an:

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Was ist so besonders an der Bibel?

„Warum sollte die Bibel einzigartig sein? Warum sollte sie dein Vertrauen verdienen, wo doch viele andere Menschen das Wort Gottes für ein altmodisches und überholtes Buch halten? Vielleicht mit guten Elementen da drin, aber nicht als die absolute Wahrheit und auch nicht als Aussagen eines ganz persönlichen Gottes?“ Dieses Thema ist wichtiger, als du vielleicht zunächst meinst. Schauen wir genauer hin:

Die Bibel ist „ein“ Buch, aber sie besteht letztlich aus insgesamt 66 Einzelbüchern. Dabei gibt es zwei große Teile, nämlich das Alte Testament und das Neue Testament. Machen wir einen kurzen Überflug:

Das Alte Testament

Die Bibel startet (im sog. Alten Testament) mit der Erschaffung der Welt. Wir werden im Laufe dieses Kurses noch darauf zu sprechen kommen. Es geht im ersten Teil der Bibel in besonderem Maße um die Geschichte von Israel als Gottes auserwähltem Volk. Teil des Alten Testaments sind die Gesetze oder Gebote. Das Alte Testament enthält viele geschichtliche Darstellungen, aber auch Lieder bzw. Gedichte und Prophetien. Und: Das Alte Testament enthält Grundprinzipien, wie Gott ist, wie er mit den Menschen umgeht und wie der Mensch mit Gott umgehen sollte.

Das Neue Testament

Das "Neue Testament" startet mit den vier Evangelien. Anschließend kommt ein Bericht über die Anfänge der christlichen Gemeinde, gefolgt von diversen Briefen. Bei diesen Briefen ragt zahlenmäßig besonders der Apostel Paulus heraus. Die Bibel endet schließlich mit der "Offenbarung" als dem letzten Buch, voller Prophetie und einem Ausblick in die Zukunft.

Wie starte ich, wenn ich in der Bibel lesen will?

Zwei Personen lesen ein Buch

Bei der Bibel ist es nicht so entscheidend, sie in der Reihenfolge zu lesen, wie sie notiert ist. Bei einem Thriller würdest du bestimmt nicht mittendrin anfangen, oder? Bei der Bibel ist das in der Tat möglich, weil innerhalb der großen Geschichte viele kleinere Geschichten enthalten sind.

 

Wenn du parallel zu diesem Kurs schon mal anfangen möchtest, die Bibel auf eigene Faust zu lesen, empfehlen wir dir, mit dem zweiten Teil, also mit dem sogenannten Neuen Testament zu beginnen. Das Neue Testament startet mit den vier Evangelien, also Matthäus, Markus, Lukas und Johannes.

Was bedeutet eigentlich das Wort Evangelium?

Dieses Wort kommt aus dem griechischen und steht für „gute Nachricht“ oder auch die „frohe Botschaft“. Und genau das ist es auch. Die Autoren, die sogenannten Evangelisten, stellen das Leben von Jesus Christus dar und haben dabei jeweils einen eigenen Blickwinkel. Dass gleich vier Bibelbücher Jesus Christus zum Hauptthema haben, deutet an, dass Jesus Christus absolut zentral für unsere Beziehung zu Gott ist.

 

Auf der Grundlage der Person Jesu und was er für uns getan hat, geht es im Neuen Testament darum, wie wir leben sollten. Und es wird auch prophetisch in die Zukunft geblickt. Zoomen wir noch mal etwas heraus und schauen auf die Bibel als Gesamtwerk:

Viele Autoren, langer Zeitraum, aber ein roter Faden

Obwohl die Bibel über einen Zeitraum von etwa 1500 bis 1600 Jahren entstanden ist, gibt es einen roten Faden, der sich vom Anfang bis zum Ende zieht. Stell dir vor, in unseren Zeiten würde ein Buchprojekt abgeschlossen, dass im Jahr 500 nach Christus gestartet worden wäre.  Wie könnte man solch ein Buch mit einer durchgängigen Hauptgeschichte schreiben? Dazu kommt, dass die Autoren sehr unterschiedliche Hintergründe hatten. Schau gerne mal in die nebenstehende (nicht vollständige) Auflistung biblischer Autoren.

Mose

Mose war im ersten Teil seines Lebens zum ganz großen Teil im Palast der Pharaonenfamilie aufgewachsen und war sicherlich hochgebildet. Doch er wurde zum Mörder und floh vom königlichen Hof, um anschließend erst mal ungefähr 40 Jahre als Hirte zu arbeiten. Dann wurde er zum großen Befreier von Gottes Volk aus Ägypten.

Josua

Josua hatte einen militärischen Hintergrund, zeichnete sich durch besonderes Gottvertrauen aus und wurde nach Mose eine wichtige Führungspersönlichkeit. Er war es, der das Volk Israel in das gelobte Land führte.

David

David war ein Hirtenjunge. Ihm wurde vom Propheten Samuel die Königswürde zugesprochen. Doch bis es so weit war, dass er die Königsrolle antreten konnte, vergingen Jahre auf der Flucht, denn der amtierende König hatte es auf Davids Leben abgesehen. Schließlich wurde David zu einem der größten Könige des Volkes Israel.

Salomo

Salomo war der Sohn Davids und der auserkorene Nachfolger auf Davids Königsthron. Besonders herausragend an Salomo war seine Weisheit, die auch über die Landesgrenze hinaus bekannt war.

Daniel

Daniel ist eine besonders interessante Person des Alten Testaments. Wahrscheinlich wurde er im jungen Alter nach Babylon verschleppt und dort auf hohem Niveau erzogen. Daniel zeichnete sich durch seinen besonders konsequenten Gehorsam Gott gegenüber aus. Vielleicht sagt dir die Geschichte von „Daniel in der Löwengrube“ etwas? Daniel war er ein hoher Beamter – nicht nur im babylonischen, sondern auch im persischen Reich. Das Buch Daniel enthält wichtige endzeitliche Offenbarungen bzw. Prophetien.

Nehemia

Nehemia war Mundschenk am persischen Königshof. Er war damit ganz nah dran an einem extrem wichtigen Machtzentrum der damaligen Zeit. Er nutzte seine Stellung, um schließlich nach Jerusalem zurückzukehren und den Wiederaufbau der Stadtmauer zu organisieren.

Matthäus

Matthäus, der das erste Evangelium im Neuen Testament verfasste, war zuvor ein Zöllner, für die Juden der damaligen Zeit ein besonders verachteter Berufsstand. Kein Wunder, kollaborierten die Zöllner doch mit der Besatzungsmacht Rom. Auch dürften viele Zöllner ihre Funktion und Macht zur persönlichen Bereicherung ausgenutzt haben. Aber Matthäus fand zum lebendigen Glauben an Jesus Christus.

Lukas

Auch Lukas ist einer der sogenannten Evangelisten.  Auch die Apostelgeschichte als der Bericht über die ersten Schritte der Gemeinde  und der Tätigkeit des Apostels Paulus entstammt seiner Feder. Lukas war Arzt und im späteren Leben auch ein wichtiger Weggefährte des Apostels Paulus.

Paulus

Paulus hatte eine besonders radikale Lebenswende. Hoch gebildet, war er zunächst ein Feind der christlichen Gemeinde. Sein Eifer macht ihn zu einem Verfolger. Aber Gott hatte andere Pläne. In einem besonderen Berufungserlebnis wandelte sich das Leben von Paulus, und er wurde zu einem der großen Autoren des Neuen Testaments.

Petrus

Petrus war das Kontrastprogramm zu Paulus. Im früheren Beruf ein Fischer. Sicherlich ein Mensch, der harte Arbeit, Wind und Wetter gewöhnt war. Aber genau dieser Petrus wurde zu einer besonders wichtigen Führungsfigur im Kreis von Jesu Jüngern.

Ist die Bibel wirklich wahr?

Kommen wir zu einem wichtigen Aspekt der Bibel: Ihrem Wahrheitsgehalt von 100%. Ein immens hoher Anspruch, oder? Passt das überhaupt noch in unsere Zeit und in unseren gesellschaftlichen Rahmen? Wäre es nicht viel toleranter und zeitgemäßer, sich einfach die Sachen rauszupicken, die einem gut passen, die keinem auf die Füße treten und all das Störende wegzulassen? Jeder stelle sich einfach sein persönliches Wohlfühlmenü zusammen. Klingt modern, oder? Aber kann das wirklich passen?

Wenn die Bibel Gottes Wort ist, dann ist sie die absolute Wahrheit. Würde es dir reichen, wenn der Routenplaner im Handy dir manchmal die Wahrheit sagt, aber in anderen Fällen auch eine falsche Strecke angibt? Der Kurs deines Lebens ist natürlich weitaus wichtiger als eine Urlaubsreise. Wenn du dich felsenfest auf Gott verlassen willst, musst du davon ausgehen können, dass du bei ihm nur die pure Wahrheit findest.

Blick auf Handy mit Navigations-App

„Moment mal! Aber Zeiten und die Menschen ändern sich doch. Wir leben doch heute in einer völlig anderen Welt als vor 2000 Jahren.“ Das ist ein wichtiger Punkt. Man könnte auch denken, dass „Richtig“ und „Falsch“ davon abhängig ist, was gerade die Mehrheitsmeinung in der Gesellschaft ist. Aber kann das wirklich stimmen?

 

Zunächst einmal bedeutet diese Grundprämisse, dass der Mensch im Zentrum des moralischen Kompasses steht, so ähnlich wie man früher glaubte, die Erde stehe im Zentrum unseres Sonnensystems.

oder

Kreuz im Zentrum

Und zweitens, dass der jeweilige gesellschaftliche Rahmen über Richtig und Falsch entscheidet. Aber: Was würdest du dann zu einem Menschen sagen, in dessen gesellschaftlichen Kontext die Unterdrückung von Frauen zum Sortiment gehört? Inklusive Zwangsbeschneidung von Mädchen? Ist das in Ordnung, nur weil es dem dortigen gesellschaftlichen Rahmen entspricht? War es in Ordnung, dass man zu anderen Zeiten Sklaven unterdrückte? War es in Ordnung, Juden zu vernichten, nur weil es politisch durch eine irrsinnige Ideologie legitimiert und umgesetzt wurde?

Merkst du was?

Der Mensch kann nicht selbst der Maßstab sein. Das funktioniert nicht. Die Logik wird auch nicht viel überzeugender, wenn man sagt: „Nein, nur unser westliches Moralverständnis des 21. Jahrhunderts ist maßgeblich. Alle anderen Kulturen müssen sich diesem Weltbild unterordnen.“ Mit welcher Begründung könnten wir so etwas einfordern?

Rechenaufgabe zwei plus 2 gleich

Eine absolute Wahrheit gilt immer. Und zwar unabhängig vom kulturellen Kontext und auch unabhängig davon, ob sie der jeweiligen Mehrheitsmeinung in der Gesellschaft entspricht oder nicht. Das ist so ähnlich wie in der Mathematik. Das Ergebnis der Addition von Zwei und Zwei ist kein Ergebnis einer demokratischen Entscheidung. Selbst wenn eine Volksbefragung ergeben würde, dass die Mehrheitsmeinung für „Fünf“ als Ergebnis plädiert, wäre dieses Ergebnis mathematisch und logisch falsch. Das ist das Prinzip von absoluten Wahrheiten. So ist das auch mit der Bibel. Sie ist die absolute Wahrheit, die noch fester steht als jedes mathematische Gesetz. Jesus selbst sagte:

Wenn du eine klare Orientierung für dich und dein Leben suchst, brauchst du einen absoluten Bezugspunkt, also etwas, was fest und unveränderlich steht. Und genau das ist die Bibel. Das war sie vor 1000 Jahren, und das ist sie heute.

Noch Zweifel?

Falls du Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Bibel hast, dann stell dir doch mal folgende Fragen:

Frage 1

Warum enthält die Bibel so viele Details in der Darstellung? Je fiktiver die Story gewesen wäre, umso mehr hätte man sich mit Details angreifbar gemacht, oder?

Frage 2

Warum werden im neuen Testament Augenzeugen erwähnt? Wäre die Bibel eine Lüge, dann hätte man sie doch bei Zeugenbefragungen schnell entlarven können, oder?

Frage 3

Wäre die Bibel eine ausgedachte und konstruierte Geschichte - warum ist sie dann nicht durchgängig auch in einer Weise geschrieben, um Menschen aus der damaligen Kultur zu überzeugen? Also ein richtiges Heldenepos, wo man nur das Heldenhafte und Starke präsentiert bekommen würde? Natürlich nur von absolut glaubwürdigen Persönlichkeiten bezeugt? Das ist die Bibel aber so gar nicht!

Die Bibel stellt stellt den Menschen dar, wie er ist. Da gibt es das Gute und das Schlechte, Starke und Schwache. Und selbst ein Held wie David wird in der biblischen Geschichte zu einem Ehebrecher und Mörder. Selbst einer der größten Persönlichkeiten des Alten Testamentes wird also auch von einer äußerst hässlichen Seite dargestellt.

Und ein letzter Aspekt zu diesem Thema: Wäre die Bibel eine Lüge, wären die Wunder von Jesus fiktive Geschichten, wäre die Auferstehung nur ein Mythos – warum hätten dann die meisten Jünger und unzählige andere frühere Christen den Märtyrertod sterben sollen – gerade auch die Jünger, die Jesus besonders intensiv erlebt hatten? Warum sollten solche Menschen für eine Lüge sterben? Das macht keinen Sinn, oder?

Runden wir ab ...

Ziehen wir an dieser Stelle zunächst mal ein Fazit und gehen dann ins nächste Kapitel:

Text 100 %?

Jetzt wirst du vielleicht sagen: „100 % Wahrheit? Das heißt, andere Religionen haben unrecht? Meine Güte, wie intolerant ist das denn?“ Wir werden später noch darauf zu sprechen kommen. Vorab schon mal: Gott hat dem Menschen das Prinzip der freien Entscheidung installiert und will dir diese Freiheit auch nicht nehmen. Und somit kannst du der Bibel glauben oder kannst es lassen. Aber:

Die Bibel ist kein À la Carte-Menü, wo man sich das herauspicken kann, mit dem man sein Leben möglichst wenig verändern muss. Das, was in der Bibel steht, wie menschliches Zusammenleben funktionieren kann, das macht einfach Sinn. Es ist das beste Lebensrezept, das man haben kann. Es ist die beste Grundlage für ein Leben mit echtem Sinn.

 

Also, wenn wir der Bibel vertrauen können, was erfahren wir nun aus der Bibel über die nächste große Frage:

Wer und wie ist Gott?

Genau darum geht es in der nächsten Lektion.

Du hast noch so viele Fragen und vielleicht auch Zweifel? Wenn du magst, lass uns in einer Online-Konferenz gemeinsam darüber nachdenken. Schreib uns gerne an:

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