Lektion 9 | Dauer ca. 8 Minuten
Kommen alle in den Himmel?
Wenn Jesus Christus für uns den Preis bezahlt hat – kommen wir dann alle in den Himmel? Also eine automatische Rettung und am Ende eine Gleichbehandlung für alle? Egal, ob man sich im Leben für oder gegen Gott entschieden hat? Ob man ihm gefolgt ist oder ihn ignoriert hat? Lass uns die Schablone der Logik anlegen: Gott hat dem Menschen das Recht einer freien Entscheidung zugestanden. Warum sollte er dieses Prinzip, das schon im Garten Eden bestand, einfach mal so eben wieder aufheben? Das ist eine ernste Frage, denn:
Allein um Gottes Liebe zu wissen, heißt noch nicht, auch automatisch für die Ewigkeit gerettet zu sein. Was ist also erforderlich, um tatsächlich auch in den Genuss dieses großartigen Geschenks zu kommen? Dabei gibt es den Schlüsselbegriff „Buße“ in der Bibel. Jesus selbst sprach von einer „Neugeburt“. Was hat es damit auf sich? Erfahre mehr über dieses sehr wichtige Thema in dieser Lektion 9.
Du hast noch so viele Fragen und vielleicht auch Zweifel? Wenn du magst, lass uns in einer Online-Konferenz gemeinsam darüber nachdenken. Schreib uns gerne an:
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Inhaltsverzeichnis
Kommen alle Menschen in den Himmel?
„Wenn Jesus für die Schuld der Welt bezahlt hat, dann sind wir doch alle automatisch gerettet. Oder nicht?“ Denken wir nochmal zurück: Gott hat den Menschen mit einem freien Willen geschaffen. Der Mensch kann sich für Gott entscheiden, aber er muss das nicht tun.
Welchen Sinn würde es machen, wenn Gott am Ende dann doch wieder das Prinzip der freien Entscheidung aushebeln und alle Menschen gleich behandeln würde? Das wäre inkonsequent, oder? Und: Es wäre auch nicht gerecht. Lass uns auf einen Schlüsselvers schauen:
"Denn so hat Gott der Welt seine Liebe gezeigt: Er gab seinen einzigen Sohn, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht ins Verderben geht, sondern ewiges Leben hat.”
Johannes 3,16 / NEÜ Auf der Website des ERF Bibleserver aufrufen
Das ist einer der bekanntesten Verse der Bibel. Halten wir gleich einige Aspekte fest:
- Gott hat die Welt geliebt.
- Diese Liebe fand ihren Ausdruck darin, dass Gott seinen Sohn gab. Die Schuld der Welt wurde auf Jesus gelegt, der dafür mit seinem Leben und mit seinem Blut am Kreuz bezahlte.
- Gott will nicht, dass Menschen verloren gehen.
- Das ewige Leben wird nicht einfach übergestülpt, egal wie du zu Gott stehst. Nein, das ewige Leben und die Rettung für die Ewigkeit sind an etwas ganz wichtiges geknüpft: den Glauben.
Schauen wir noch auf eine andere wichtige Stelle aus der Apostelgeschichte: Jesus war erst vor wenigen Wochen gestorben, auferstanden und gerade in den Himmel zurückgekehrt. Die Jünger hatten an Pfingsten eine besondere Erfüllung mit dem Heiligen Geist erlebt. Petrus hatte sich vom ängstlichen Verleugner zum kraftvollen Verkündiger der guten Botschaft gewandelt. Schauen wir in einen sehr wichtigen Bibeltext:
[...] “und sprach: Die Zeit ist erfüllet, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!”
Markus 1,15 / LUT1912 Auf der Website von "die-bibel" ufrufen
Was ist "Buße"?
Und jetzt fragst du dich vielleicht: „Buße – was ist das denn eigentlich?“ Schauen wir auf ein Gleichnis, das Jesus selbst erzählte: Da war ein Pharisäer, also ein Mensch aus der religiösen Elite der damaligen Zeit. Und da war auch ein Zöllner, also ein besonders verachtetes Mitglied der damaligen Gesellschaft. Beide beteten zu Gott. Lassen wir die Bibel selbst zu Wort kommen:
"Der Pharisäer stellte sich hin und betete für sich: 'Ich danke dir, Gott, dass ich nicht so bin wie die anderen Menschen, all diese Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder wie dieser Zolleinnehmer dort. Ich faste zweimal in der Woche und spende den zehnten Teil von all meinen Einkünften.' Der Zolleinnehmer jedoch blieb weit entfernt stehen und wagte nicht einmal, zum Himmel aufzublicken. Er schlug sich an die Brust und sagte: 'Gott, sei mir gnädig. Ich bin ein Sünder.' Ich sage euch: Dieser Mann wurde ‹von Gott› für gerecht angesehen, als er nach Hause ging, der andere nicht. Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden."
Lukas 18,11-14 / NEÜ Auf der Website des ERF Bibleserver aufrufen
Das Gebet des Ersten hatte keinen oder bestenfalls wenig Wert. Für den Zweiten bedeutete das Gebet Rechtfertigung. Was hatte der Zolleinnehmer anders gemacht als der Pharisäer? Er fühlte sich so klein und unwürdig vor Gott, dass er es noch nicht einmal wagte, die Augen zum Himmel zu erheben. Mit anderen Worten, er nahm sich selbst so wahr, wie er tatsächlich war. Nämlich schuldig und unwürdig vor Gott. Er bereute und flehte Gott um Gnade an. Und genau das ist das Prinzip. Also:
Schritt 1
Wir müssen uns eingestehen, dass wir schuldig und unwürdig vor Gott sind. Und dass wir auf seine Gnade angewiesen sind.
Schritt 2
Anschließend müssen wir Gott um Vergebung für unsere Schuld bitten.
Schritt 3
Und wenn man es ernst meint mit seiner Reue, dann wird das zwangsläufig Auswirkungen für den weiteren Lebensweg haben. Buße heißt auch: Umkehr, einen anderen Kurs einschlagen.
“Der Gottlose verlasse seinen Weg, / der Schurke seine schlimmen Gedanken! / Er kehre um zu Jahwe, damit er sich seiner erbarmt, / zu unserem Gott, denn er ist im Verzeihen groß!“
Jesaja 55,7 / NEÜ Auf der Website des ERF Bibleserver aufrufen
Buße und Bekehrung bedeuten nicht nur: Hinwendung zu Gott, sondern auch eine Umkehr und einen völlig neuen Kurs im Leben. Gott ist nicht nur ein nettes Add-on für das ansonsten unverändertes Leben. Nein, Gott steht auf einmal im Zentrum von Allem. Die Bibel macht einen bemerkenswerten Vergleich für diesen Neubeginn.
Kann ich noch mal ganz von vorne anfangen?
Jesus bringt es auf den Punkt, wenn er es mit einer Neugeburt vergleicht. Man stirbt für die alte Wirklichkeit und wird neu geboren für die Wirklichkeit und die Prägung von Gott. Das, was bei Adam und Eva beim Sündenfall gestorben ist, wird mit der Umkehr zu Gott wieder lebendig.
Der Geist des Menschen kommt in eine aktiven und realen Beziehung und Verbindung zu Gott, dem Schöpfer. Merkst du was? Das ist kein automatischer Prozess, den Gott einfach allen Menschen – guten und schlechten – überstülpt. Das rettende und erlösende Opfer von Jesus Christus ist kein Freifahrtschein für alle, sondern ein Angebot für diejenigen, die dieses Geschenk annehmen wollen. Wenn man dieses Geschenk annimmt, ist man nicht mehr derselbe wie vorher. Und daran hängt eine hoffnungsvolle Botschaft:
"Wenn wir unsere Sünden eingestehen, zeigt Gott, wie treu und gerecht er ist: Er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von jedem begangenen Unrecht.”
1. Johannes 1,9 / NEÜ Auf der Website des ERF Bibleserver aufrufen
Runden wir ab ...
Mit Jesus hast du die Möglichkeit, noch einmal von Neuem anzufangen. Gott will deine Schuld vergeben. Er wünscht sich ein Neustart für dein Leben. Merkst du, wie viel Hoffnung in diesen Worten steckt?
Zu dieser Wahrheit gehört auch: Bei diesem neuen Kurs sitzt du nicht mehr selbst am Steuerrad deines Lebens, sondern gibst Gott ganz bewusst den Regiesessel ab, in dem Glauben, dass dein Leben unter seiner Regie am besten gelingen kann. Was braucht es dazu? Glauben und Vertrauen. Ohne Glauben kannst du Gott nicht gefallen. Das geht einfach nicht. Wichtig:
Was ist bei dieser Rettungsaktion nicht aufgetaucht? Du musst nicht erst ein guter Mensch werden, um zu Gott zu finden. Nein, du kannst jetzt zu Gott umkehren. Eine reale Beziehung zu Gott ist möglich. Jetzt! Auch für dich. In der nächsten Lektion geht es um einen möglichen Gamechanger für deine Gegenwart und deine ewige Zukunft.
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