Lektion 11 | Dauer ca. 19 Minuten
Ein neuer Start mit Gott
Hast du die Entscheidung für Gott getroffen? Dann dürfen wir dir ganz herzlich gratulieren. Es war eine sehr, sehr gute Entscheidung, die dein Leben komplett verändern könnte – und zwar im positiven Sinne. Das heißt nicht, dass von jetzt an alles glatt und einfach läuft, aber mit Gott ist das Leben reicher, es hat Perspektive und echten Lebenssinn. Freu dich also auf deine ganz persönliche Abenteuerreise mit Gott. Vielleicht fragst du dich:
Und jetzt? Wie geht es weiter? Der Start in deine neue christliche Identität ist wie eine neue Geburt. Und wie bei einem neugeborenen Kind ist nun ein gesundes Wachstum wichtig. In dieser Lektionen sollst du lernen, wie du sinnvolle Schritte in deinem neuen geistlichen Leben gehen kannst. Dazu gehören Aspekte wie „geistliche Ernährung“, die Taufe, die Wichtigkeit einer Gemeinde, Kriterien für die Wahl einer Gemeinde und so weiter. Viel Freude und werthaltige Denkanstöße mit Lektion 11 als Abschlusslektion für diesen Kurs.
Alternativ für Lesefreunde
Inhaltsverzeichnis
- Was bedeutet Gnade?
- Was bedeutet „Wachstum in der Jüngerschaft“
- Werkzeuge für dein Wachstum – Die Bibel
- Werkzeuge für dein Wachstum – Das Gebet
- Werkzeuge für dein Wachstum – Persönliches Gespräch
- Werkzeuge für dein Wachstum – Bekenntnis
- Eine besondere Form des Bekenntnis – Die Taufe
- Die Gemeinde als geistlicher Heimathafen
- Welche Gemeinde ist die richtige für mich?
- Deine Verantwortung für andere Menschen
- Runden wir ab …
Alternativ für Lesefreunde
Was bedeutet Gnade?
Um vor Gott gerecht zu werden und in Gottes Reich zu kommen, musst du nicht erst ein prall gefülltes Konto guter Taten vorweisen. Das Prinzip ist vielmehr: Gnade. Gott ist in der Person Jesu auf dich zugekommen.
„In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade“
Epheser 1,7 / LUT2017 Auf der Website des ERF Bibleserver aufrufen
Wichtig: Bitte verwechsele Glauben nicht mit Gefühl. Man kann sich für Glauben entscheiden, so ähnlich, wie man sich auch zur Liebe für den Ehepartner entscheiden kann, ohne bei jeder Gefühlsschwankung zum Beziehungs-Wackelpudding zu werden. Zu einer Hinwendung zu Gott gehört auch die bewusste Abkehr und Bösen, also ganz bewusst die Reue und Buße über die Schuld in deinem Leben.
Zur Hinwendung zu Gott gehört die geistliche Neugeburt. Und wenn du bis hierhergekommen bist, darfst du damit rechnen, den Heiligen Geist zu bekommen oder bekommen zu haben und neugeboren zu werden.
Mit dem Heiligen Geist in dir wird sich dein Leben und dein Denken, auch dein Gewissen, verändern. Eine automatische Folge wird sein: Es wird zu einem Herzensanliegen für dich werden, nach Gottes Lebensrezept zu leben und in deiner Beziehung zu Gott zu wachsen. Beobachte dich ruhig mal selbst. Eine echte Umkehr wird immer Folgen für dein Leben haben.
"Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.” (Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen)
Johannes 3,36 / Elberfelder Bibel 2006 Auf der Website des ERF Bibleserver aufrufen
Und jetzt stellt sich die Frage: Wie geht es weiter? Was kommt jetzt? Zum Anfang dieses Kurses war es bereits angeklungen: Die Realität ist mehr als das, was wir mit unseren Augen erfassen. Christsein ist ein geistliches Abenteuer. Da weht der Wind nicht nur von hinten, sondern manchmal auch in Sturmböen von der Seite oder sogar von vorne. Erwarte nicht, dass Gott von jetzt auf gleich alle Probleme für dich löst und du wohlhabend, gesund und schlank in drei Wochen wirst.
Nein, Christsein ist wie eine Bootsfahrt. Die Wellen können auch mal ins Boot schlagen. Manches Manöver gelingt gut, bei anderen holst du dir nasse Füße. Aber weißt du, was schön ist? Gott kümmert sich um die Seinen. Wie die Überfahrt auch aussieht, er wird dich sicher ans Ziel bringen, wenn du zu ihm gehörst und in seiner Nähe bleibst. Und damit sind wir auch schon bei einem wichtigen nächsten Thema.
Was bedeutet "Wachstum in der Jüngerschaft"?
Jetzt geht es darum, dass du in der Jüngerschaft wächst. Das klingt sehr theologisch, ist aber ganz praktisch. Wie du vielleicht weißt, hatte Jesus 12 Jünger. Die Jünger verbrachten viel Zeit mit Jesus, konnten sein Wirken live erleben und von ihm lernen. Lernen und Wachstum, das sind Schlüsselbegriffe in der gesunden Entwicklung eines Kindes. Du wirst in Gottes Reich nicht als Muskelprotz geboren, sondern als Baby. Das Wort Neugeburt beschreibt das gut. Ein Baby benötigt Nahrung und Beziehung sowie auch Fürsorge für seine Entwicklung.
Stell dir mal vor, ein Mensch wäre nach zwölf Lebensjahren immer noch ein Baby. Es wäre offensichtlich, dass hier etwas nicht stimmt, oder? Im Christsein ist das auch so. Ein gesunder Christ erlebt und pflegt Wachstum. Und das ist völlig unabhängig von seinem Alter oder auch der Dauer, wie lange man schon Christ ist.
Wenn ein Christ aufhört zu wachsen, ist das nicht die normale Entwicklung. Also mach es dir zu einem Anliegen in deiner Beziehung zu Gott, vom Baby zum Kleinkind zum Jugendlichen zum Erwachsenen und schließlich zu einem reifen Erwachsenen zu werden. Schau mal, was Jesus selbst sagt:
„Und zu allen sagte er: "Wenn jemand mein Jünger sein will, dann muss er sich selbst verleugnen, er muss täglich sein Kreuz aufnehmen und mir folgen. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Wer aber sein Leben meinetwegen verliert, der wird es retten. Denn was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert oder unheilbaren Schaden nimmt? “
Lukas 9,23-25 / NEÜ Auf der Website des ERF Bibleserver aufrufen
Lass uns also noch etwas konkreter auf die Tools schauen, die du für dein persönliches, geistliches Wachstum brauchst. Was sind besonders wichtige Werkzeuge, die dir bei deinem persönlichen Wachstum helfen?
Würdest du gerne mal akustisch hörbar die Stimme Gottes wahrnehmen? In der Tat kann Gott auf so eine besondere Weise zu dir sprechen. Das ist auch heute noch möglich, aber das ist nicht der normale Weg der Kommunikation von Gott zu dir. Und das ist auch gar nicht immer nötig, denn Gott hat bereits sehr viel für dich vorbereitet.
Werkzeuge für dein Wachstum - Die Bibel
Das wesentliche Werkzeug, um in deiner Beziehung zu Gott zu wachsen, ist die Bibel. Sie ist die Bedienungseinleitung Gottes für ein sinnvolles und gutes Leben. Gottes Wort lässt dich immer klarer wahrnehmen, wie Gott ist, wie er dich sieht und wie du Jesus ähnlicher werden kannst.
Wenn du deine ersten Schritte mit der Bibel probieren willst, fang bei den Evangelien im neuen Testament an, also bei Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Dort bist du gleich beim wichtigen Kern der Bibel, nämlich der Geschichte von Jesus Christus. Das ist ein wunderbarer Startpunkt für deine Reise. Ganz praktisch:
Mach es doch zu einem festen Bestandteil deines Tages, bewusst Zeit mit Gott und seinem Wort zu verbringen. Man nennt so etwas auch Stille Zeit oder Andacht. Das kann am Morgen sein oder am Abend oder wann auch immer. Aber triff dazu bitte eine Grundsatzentscheidung für dich:
Diese Zeit mit Fokus auf Gott gehört fest zum Tagesablauf. Wichtig: Entscheide nicht jeden Tag aufs Neue: „Soll ich heute Stille Zeit machen oder bin ich gerade zu beschäftigt oder zu müde?“
Nein, triff eine Grundsatzentscheidung. Die Zeit mit Gott ist heilig und im Zweifelsfall wichtiger als 15 Minuten Schlaf. Es ist ein Investment in deine Beziehung zu Gott und letztlich ein Investment in deine Ewigkeit. Wenn du diese Zeiten weglässt, ist das, als würdest du ein neu geborenes Baby zu einer Fastenkur verdonnern. Das macht keinen Sinn, oder? Du brauchst diesen Input und diese geistliche Nahrung.
Werkzeuge für dein Wachstum - Das Gebet
In der Bibel redet Gott zu dir. Aber auch du sollst zu Gott reden. Man nennt das: Beten. Damit meinen wir keine auswendig gelernten Gebete ohne Herz, sondern das normale Gespräch von Kind zu Vater. Mache Gott zu deinem wichtigsten Gesprächspartner. Nicht nur einmal am Tag, sondern als Wegbegleiter über den ganzen Tag hinweg.
Sage ihm, was dich fasziniert und begeistert. Teile mit ihm, was dich freut, wofür du dankbar bist, aber auch, was dich herausfordert und wo du Hilfe brauchst. Gott weiß besser, als du selbst, was in dir vorgeht. Er kennt dich und deine Bedürfnisse weitaus besser, als du selbst erfassen kannst.
Gott braucht dein Gebet eigentlich nicht, aber du brauchst das Gebet. Gott legt Wert darauf, auch durch das Gebet in einer Beziehung zu dir zu stehen. Gebet ist ein wichtiges Element deiner Beziehung zu Gott, so ähnlich wie in einer Ehe. Wie würdest du dich fühlen, wenn ein Ehepartner nur noch alle paar Tage oder sogar noch seltener mit dir reden würde? Das wäre völlig unnatürlich, oder? Halte dir bitte vor Augen:
Gott ist keine abstrakte Kraft. Er ist eine Person und er wünscht sich Beziehung und Kommunikation mit dir. Sage Gott, was dich bewegt:
Werkzeuge für dein Wachstum - Persönliches Gespräch
Vielleicht würdest du deine persönliche Ausgangslage gerne mit einem erfahrenen Christen oder einer erfahrenen Christin anleuchten und für dich selbst reinen Tisch machen? Das ist ein gutes Anliegen. Wenn wir dir helfen können mit einem persönlichen Ansprechpartner, schreib uns bitte an die Mail-Adresse mentor(at)meinwegzugott.info.
Gerne wollen wir versuchen, dir einen persönlichen Ansprechpartner zu vermitteln. Ein solchen Ansprechpartner kannst du übrigens oft gerade auch im Kontext einer Gemeinde bekommen. Und damit sind wir beim nächsten wichtigen Schritt:
Lebe dein Christsein nicht allein, sondern suche die Nähe zu anderen Christen. Gemeinsam ist man stärker. Man kann sich ermutigen und hier und da auch herausfordern. Eisen schärft Eisen.
Das Thema Gemeinde wollen wir gleich noch gesondert aufgreifen. Innerhalb der Gemeinde kann es hilfreich sein, auch mit einer kleineren Gruppe von Christen in Gottes Wort zu schauen und zu beten. So eine Gruppe wird mitunter „Hauskreis“ oder „Kleingruppe“ genannt. Hier ist der persönliche Austausch noch besser möglich. Das kann in gemütlicher Atmosphäre, in irgendeinem Wohnzimmer und mit Snacks erfolgen. In einem solchen Kreis ist es noch leichter und direkter möglich, sich gegenseitig durch Gebet und Zuspruch den Rücken zu stärken. Ein super Tool, das du auch nutzen solltest.
Werkzeuge für dein Wachstum - Bekenntnis
Bekenne dich zu deiner Beziehung zu Gott. Jesus gibt dazu eine sehr schöne Zusage:
“Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen nicht kennen will, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel nicht kennen.“
Matthäus 10,32-33 / NEÜ Auf der Website des ERF Bibleserver aufrufen
Das, was du mit Gott erlebt hast, kann für einen anderen Menschen ein wichtiges Element sein, ebenfalls den Weg zu Gott zu finden und in ein neues Leben durchzustarten. Bitte beachte: Auch wenn du jetzt vielleicht begeistert von deinem neuen Leben mit Gott bist, geh mit Empathie und Feingefühl vor, wenn du deinen Glauben bezeugen willst. Bitte vermeide jede Form von Besserwisserei und erzähle einfach liebevoll und respektvoll von deinen eigenen Erfahrungen mit Gott.
Eine besondere Form des Bekenntnis - Die Taufe
Eine wichtige Art, dich öffentlich, und zwar sowohl vor der sichtbaren, als auch vor der unsichtbaren Welt, zu deinem Erlöser zu bekennen, ist die Taufe. Einige Aspekte dazu: Die Taufe ist ein Schritt des Gehorsams. Nach seiner Pfingstpredigt forderte Petrus die Zuhörer auf, Buße zu tun und sich auf den Namen Jesu Christi taufen zu lassen. Es heißt in der Apostelgeschichte:
„Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und lasse sich ein jeglicher taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes.“
Apostelgeschichte 2,38 / LUT1912 Auf der Website von "die-bibel" aufrufen
Die Taufe ist auch ein symbolischer Vorgang: Dein altes Wesen, deine Schuld – sie werden ins Wasser versenkt. Damit ist die Taufe gewissermaßen eine Beerdigung deines alten und sündigen Ichs. Aus dem Wasser kommst du symbolisch reingewaschen und als neu geborener Mensch.
„Oder wisst ihr nicht, dass alle von uns, die auf Christus Jesus getauft wurden, in seinen Tod eingetaucht worden sind? Durch das Eintauchen in den Tod sind wir also mit Christus zusammen begraben worden, damit so, wie Christus durch die herrliche Macht des Vaters von den Toten auferweckt wurde, wir nun ebenfalls in dieser neuen Wirklichkeit leben. Denn wenn wir mit seinem Tod vereinigt worden sind, werden wir es auch mit seiner Auferstehung sein.”
Römer 6,3-5 / NEÜ Auf der Website des ERF Bibleserver aufrufen
Die Taufe ist ein Bekenntnis deiner bewussten Entscheidung für Gott und für deine Umkehr zu Gott. Insofern macht die Taufe nur dann Sinn, wenn du sie als Folge dieser bewussten Entscheidung vornehmen lässt. Ein Baby kann das unmöglich entscheiden. Vielleicht bist du als Kind schon mal getauft worden, aber du wirst uns sicher zustimmen: Das hatte nichts mit deiner persönlichen Entscheidung für Gott zu tun. Denk doch mal darüber nach und bete darüber, ob für dich die Taufe dran ist – und zwar als öffentliches Bekenntnis deiner neuen Beziehung zu Gott.
Wenn du dich taufen lässt, trittst du damit in die Fußstapfen Jesu Christi, der ebenfalls – und zwar im Erwachsenenalter – getauft wurde. In Gemeinden kann die Taufe zu den Voraussetzungen für eine verbindliche Mitgliedschaft gehören. Das macht auch Sinn, denn die Gemeinde ist wie eine Familie von Kindern Gottes. Und wenn du ein Kind Gottes bist, dann ist die Taufe als nächster Schritt eigentlich logisch.
Die Gemeinde als geistlicher Heimathafen
Die Gemeinde wird in der Bibel wie ein Bauwerk beschrieben:
„‹Lieber Timotheus›, ich schreibe dir das alles, obwohl ich hoffe, dich bald besuchen zu können. Wenn sich mein Kommen aber verzögert, sollst du wissen, wie man sich im Haus Gottes verhalten muss. Damit meine ich die Gemeinde des lebendigen Gottes, den Stützpfeiler und das Bollwerk der Wahrheit.“
1. Timotheus, 3-14-15 / NEÜ Auf der Website des ERF Bibleserver aufrufen
Ein Bauwerk besteht aus vielen einzelnen Teilen. Diese Teile haben unterschiedliche Funktionen. So ist das in der Gemeinde auch. Menschen haben von Gott unterschiedliche Gaben bekommen. So kann man sich ergänzen und sich gegenseitig stärken. Wie Wurzeln sich in das Erdreich graben, um dort Nährstoff und Wasser zu bekommen, so sollte auch die Gemeinde ein solcher Ort sein, wo du mit Nährstoffen für deinen Glauben versorgt wirst.
Und wie die Bäume das im Wald tun, so kann man sich auch in der Gemeinde gegenseitig stärken. Eine Fichte, die alleinsteht, wird leichter umkippen als eine Fichte, die in einem starken Verband anderer Bäume steht. Dann haben auch Sturmwinde weniger Kraft, einen solchen Baum zu entwurzeln. Jetzt sagst du vielleicht:
„Ich brauche keine Gemeinde. Ich kann mich doch auch von Predigten auf YouTube und von meiner Bibel ernähren.“
In einem Organismus kommt es auf das Miteinander an. Je reifer und erwachsener du als Christ wirst, umso mehr sollte es so sein, dass du im Rahmen der Gemeinde nicht nur an deiner eigenen geistlichen Bedürfnisbefriedigung interessiert bist, sondern dass du auch andere Menschen auf ihrem Weg mit und zu Gott ermutigst und unterstützt. Aus dem Neugeborenen soll irgendwann ein reifer geistlicher Erwachsener werden.
Dazu kann und soll auch gehören, dass du Verantwortung für das Wohlergehen und Wachstum von anderen Menschen übernimmst. In der Gemeinde sollte man sich gegenseitig den Rücken stärken. Das kann bedeuten, dass man füreinander betet und in Notsituation zusammensteht. Es kann aber auch bedeuten, dass man jemanden hat, der ein Auge für einen hat und vielleicht auch merkt, wenn es einem nicht so gut geht.
Du kennst wahrscheinlich das Bild von dem Kohlenstück. Nimmst du ein Kohlenstück aus dem Feuer, wird es schneller erkalten, als wenn es von anderen brennenden Kohlenstücken umgeben ist.
„Ich habe schlechte Erfahrungen mit "Gemeinde" gemacht. Ich will mein Christsein viel lieber für mich allein und ganz privat leben. Und wenn mir danach ist, kann ich ja auch zu irgendeiner Gemeinde in den Gottesdienst gehen, ohne mich dort festzulegen.“
Solche Gedanken sind nachvollziehbar, gerade dann, wenn du wirklich mal von Menschen mit dem Label „Christ“ enttäuscht worden bist. Leider ist das Verhalten von Menschen nicht immer deckungsgleich mit Gottes Willen. Die Verbindung von Kirche und Skandal ist sehr präsent und vielleicht auch meinungsprägend. Versteh uns auf keinen Fall falsch. Sünde ist Sünde, von wem auch immer sie begangen wurde. Das gilt für Christen oder vermeintliche Christen genauso wie für andere Menschen. Und dennoch: Trotz aller Menscheleien und Unvollkommenheiten hat die Gemeinde für Gott einen besonderen Stellenwert.
„Aber es gibt so viele Kirchen und Gemeinden. Was ist denn die richtige Gemeinde für mich? Auf was sollte ich achten?“ Gut, dass du fragst. Um gute Kriterien für die Wahl einer Gemeinde soll es jetzt gehen.
Welche Gemeinde ist die richtige für mich?
Wir empfehlen, dir für dein junges Christsein einen geistlichen Heimathafen, also eine Gemeinde, zu suchen. Auf welche Dinge solltest du bei deiner Suche achten?
Orientierungspunkt 1
Die Bibel sollte für die Gemeinde die wichtigste Basis sein. Wenn du den Eindruck hast, dass biblische Wahrheiten verwässert oder selektiv ausgeblendet werden, ist das ein Wahnsignal, bei dem du vorsichtig werden solltest.
Orientierungspunkt 2
Ebenfalls ein Wahnsignal ist es, wenn man Traditionen zu Gesetzen umformuliert und dabei über biblische Wahrheiten hinausgeht.
Orientierungspunkt 3
Die Gemeinde sollte geprägt sein von persönlichen und lebendigen Beziehungen mit Gott.
Orientierungspunkt 4
Gemeinde sollte ein Ort sein, wo wiedergeborene Menschen ihr Christsein mit Hingabe leben. Wenn du den Eindruck hast, dass in der Gemeinde nur Traditionen gelebt werden, ohne den lebendigen Einfluss Gottes und ohne echte Beziehungen zu Gott, dann suche dir lieber einen anderen Heimathafen für dein Christsein.
Bitte bedenke: Die perfekte Gemeinde gibt es im Diesseits nicht. Denn Gemeinde besteht aus Menschen wie dir und mir. Und leider haben wir gemeinsam, dass auch wir selbst noch nicht am Ziel unserer geistlichen Entwicklung sind. Auch wir sind noch Lernende. Mit einer gesunden Portion „Gnade“ kann Gemeindeleben viel einfacher sein. Denken wir noch weiter. Wie kannst du dazu beitragen, dass auch andere Menschen Gott erleben?
Deine Verantwortung für andere Menschen
Stell dir vor, du wärst in einem Unterdeck der Titanic und wüsstest den Weg zu den Rettungsbooten. Wie würdest du mit deiner Information umgehen? Würdest du das für dich behalten oder würdest du dein Mögliches daransetzen, dass auch andere den Weg zu den Rettungsbooten finden? Wenn du andere Menschen vor einem ewigen Verderben bewahren kannst, hast du eine Verantwortung dafür.
Vielleicht bist genau du der Mensch, durch den Gott einen anderen Menschen eine Chance zu Umkehr geben will. Vielleicht bist genau du für manche Menschen um dich herum der Einzige, der ganz gezielt für diese Menschen beten würde. Hast du dir schon mal die Frage gestellt, ob es einen ganz konkreten Sinn hat, dass genau diese Menschen um dich herum sind? Mach es dir zur Aufgabe, von deinem Weg zu Gott weiterzusagen. Nicht als Besserwisser oder als falscher Moralapostel, sondern als jemand, der Menschen zu sehr liebt, um ihnen die wichtigste Botschaft der Welt voreinhalten zu wollen. Das, was du bekommen hast an Frieden, an Geborgenheit in Gott, an Sündenvergebung, an Ewigkeitsperspektive – das brauchen die Menschen um dich herum auch.
„Aber wie soll das praktisch aussehen? Ich bin doch kein ausgebildeter Theologe. Schon bei einfachen Fragen werde ich keine Antwort wissen und mich blamieren. Ich habe selbst noch so viele Fragen.“
Du brauchst keine theologischen Vorlesungen halten, sondern sei einfach ein Zeuge. Berichte darüber, was du erlebt hast. Dein Weg mit und zu Gott, ob spektakulär oder scheinbar völlig unspektakulär, kann für einen anderen Menschen der entscheidende Impuls sein, sich selbst auf die Suche nach Gott zu machen.
Wie wäre es, wenn du diesen Glaubenskurs einfach noch einmal machst, diesmal zusammen mit einem Menschen, der dir wirklich wichtig ist? Du brauchst diese Person nur einzuladen, vielleicht verbindest du es mit einer Serie an gemeinsam Treffen mit einer Tasse Kaffee oder Tee. So kannst du deinen Glauben an jemand anderes weitergeben, selbst wenn du vielleicht noch nicht auf alle Fragen eine Antwort hast.
Runden wir ab ...
Vielen herzlichen Dank, dass du dich auf diese wunderbare Reise begeben hast und deine Zeit in die wichtige Frage investiert hast, wie es um Gott und deine Beziehung zu ihm bestellt ist. Wenn du magst, schreib uns gerne, was dieser Kurs in deinem Leben gemacht hat. Lass uns an deiner Freude teilhaben. Wenn du auf deiner Reise noch Fragen hast, ein Gespräch oder ein Gebet brauchst, bleib bitte nicht allein. Suche unbedingt Kontakt zu einer guten Gemeinde. Oder schreib uns an.
Wir wünschen dir, dass dieses Investment für dich Früchte trägt bis in alle Ewigkeit. Und dass dein Leben nun ein anderes ist. Ein neues und besonders schönes und werthaltiges. Es wird nicht immer leicht sein, aber Gott verdient dein Vertrauen. Hoffentlich werden wir dich irgendwann im Himmel sehen. Und nicht nur dich, sondern auch viele Menschen, denen du selbst zum Wegbegleiter auf ihrem Weg zu Gott geworden bist.
Ganz lieben Gruß, Walter von „Mein Weg zu Gott“.