Lektion 5 | Dauer ca. 9 Minuten

Warum gibt es das Böse in der Welt?

Diese Frage dürfte vielen Menschen schwer im Magen liegen. Vielleicht ist es für viele Menschen auch so eine Art „Totschlag-Argument“ gegen die Existenz Gottes. Denn: Wenn Gott wirklich „die Liebe“ ist – wie kann er sich all das entsetzliche Leid und Elend in dieser Welt anschauen? All die Verletzungen, Misshandlungen, Kriege, Hunger und Krankheiten? Oder aber: Ist Gott vielleicht schon ein Gott der Liebe, aber einfach zu schwach und zu irrelevant, um die Welt, die an so vielen Stellen aus den Fugen geraten ist, endlich wieder auf das rechte Gleis zu bringen?

 

Auch das ist ein schwerwiegender Gedanke, der leicht zu dem – vorschnellen – Urteil führen kann: So einen Gott kann es nicht geben! Oder auch: So einen Gott will ich nicht! Doch triff dieses Urteil nicht vorschnell, denn die Argumentation ist noch nicht vollständig. Erfahre mehr darüber, warum es das Leid und das Böse in der Welt gibt.

Du hast noch so viele Fragen und vielleicht auch Zweifel? Wenn du magst, lass uns in einer Online-Konferenz gemeinsam darüber nachdenken. Schreib uns gerne an:

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Warum gibt es das Böse in der Welt?

Warum läuft um dich herum so viel falsch? Vielleicht stellst du diese Frage sogar als jemand, der selbst davon betroffen ist. Vielleicht bist du massiv verletzt, misshandelt oder sogar missbraucht worden.  Vielleicht prägt Mobbing deine Historie, schwierige Familienverhältnisse, ein Vater, der sich nicht um dich kümmert oder oder oder … Daraus können sehr grundsätzliche Fragen erwachsen:

Trauriges Mädchen sitzt an der Wand

„Wenn Gott wirklich die Liebe ist, warum greift er nicht ein und stoppt das Unrecht?“

„Ist er zwar ein liebender Gott, aber einfach zu schwach, um einzugreifen?“

Das sind schwerwiegende Fragen, die dich vielleicht schnell zu der Schlussfolgerung führen, dass es Gott nicht geben kann. Zum Gesamtbild dieser Frage gehören allerdings weitere Aspekte.

 

Wenn du verstehen willst, wie Gott sich die Welt eigentlich gedacht hat, musst du schauen, wie die Welt aussah, nachdem dieser genialer und liebende Schöpfer-Gott diese Welt erschaffen hatte. Weißt du, was die ersten Worte der Bibel sind?

 

„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde, und die Erde war wüst und leer.“ Buchstäblich aus dem Chaos baute Gott ein wunderbares Paradies. Mehrfach heißt es im Laufe des Schöpfungsberichts, dass Gottes Schöpfung gut war. Und wenn du dich in der Natur umschaust, wirst du es in tausendfacher Weise bestätigen können. Da ist so unglaublich viel Genialität und so ein verschwenderischer Umgang mit Schönheit, mit Farben, mit Funktionen. Einfach ein geniales Gesamtkonstrukt, wie es kein Zufall zustande bringen könnte. Nachdem Gott auch den Menschen erschaffen hatte, heißt es sogar:

Gott hat diese Welt als einen perfekten und genialen Ort erschaffen. So war es und so hätte es bleiben können. In der ganzen Schöpfung ragt ein Wesen heraus, nämlich der Mensch. Es heißt in der Bibel, dass der Mensch nach dem Bilde Gottes erschaffen wurde. Der Mensch war ein Gegenüber Gottes, ein Wesen, mit dem Gott besonders in Beziehung sein wollte. Und der Mensch war ein Wesen, dem Gott besondere Verantwortung über diese Welt übertrug.

Dieser Mensch wurde nicht als Roboter geschaffen, sondern als ein Wesen mit freiem Willen. Das spricht für die Größe Gottes, und es macht auch Sinn. Denn was wäre die Zuneigung des Menschen ansonsten wert? Gott hat den Menschen diese wunderbare Welt, damals noch ein wahres Paradies, anvertraut. Der Mensch durfte so viel Schönheit genießen und er hatte beinahe grenzenlose Freiheit.

 

Gott schnallte kein großes Zentnergewicht an Gesetzen und Geboten auf den Rücken des Menschen. Nur dieses eine: Es gab einen Baum im Garten Eden, nämlich dem Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse, von dem der Mensch nicht essen sollte. Angesichts der Fülle und Schönheit des Paradieses sollte das wirklich kein Problem sein. Aber es wurde zu einem Problem, sogar zu einem gewaltigen Problem. Die Konsequenzen sind größer als du denkst.

Der Punkt, an dem die Menschheit falsch abgebogen ist

Kommen wir zu einem massiven Problem in dem bisher so wunderschönen Paradies. In der Story taucht der Teufel auf. Wir hatten bereits in Lektion 4 auf diesen Gegenspieler Gottes geschaut. Wir wollen gleich einen zentralen Abschnitt der Bibel anschauen, um die geistliche Realität der Welt besser erfassen zu können. Es ist ein etwas längerer Abschnitt, aber er ist absolut entscheidend, um den roten Faden der Bibel zu erfassen.

Wir befinden uns am entscheidenden Wendepunkt der Menschheit. Es ist sehr wichtig, dass wir den Rahmen richtig erfassen. Gehen wir also schrittweise vor:

Gott hat die Welt perfekt erschaffen. 

Gott hat den Menschen besondere Verantwortung übertragen. Es gab kein umfassendes Regel-Set, sondern nur eine schlichte Regel. Damit hat Gott den Menschen einen geschützten Rahmen gebaut. Ihm aber gleichzeitig das Recht auf eine freie Entscheidung überlassen. Der Teufel betritt in der Form einer Schlange die Bühne. Man hätte ihn vielleicht für einen Teil von Gottes wunderbarer Schöpfung halten können.

Der Teufel verzerrt die Aussage Gottes und richtet den Blick des Menschen auf das, was tabu war.

Er verzerrt die Wahrnehmung des Menschen von Gott im Sinne von: „Gottes Aussage stimmt so nicht. Gott möchte euch etwas vorenthalten.“ Und damit ist die Aussage letztendlich auch: „Gott ist nicht gut. Gott meint es nicht gut mit euch. Gott verdient euer Vertrauen nicht. Macht euer eigenes Ding.“

Kommt dir diese Argumentation bekannt vor?

Der Mensch fällt auf die Lüge herein und bricht das einzige Gebot, das Gott zu diesem Zeitpunkt an den Menschen gerichtet hatte. In dem Moment hat sich der Mensch dagegen entschieden, Gott zu folgen und ihm zu vertrauen. Die Folge dieser Sünde war der Tod.

Nun sind Adam und Eva ja nicht sofort gestorben, …

… aber ein Teil ihrer Persönlichkeit ist tatsächlich gestorben – die direkte Beziehung zu Gott, in der sie vorher leben konnten. Sie sind einen geistlichen Tod gestorben. Und letztlich sind sie dann auch am Ende ihres Lebens den körperlichen Tod gestorben.

Das ist so ähnlich wie bei einer Blume, die man auf dem Feld pflückt.

Sie sieht noch lebendig raus, aber in dem Moment, wo man sie von den lebensspenden Wurzeln entfernt, hat der Prozess des Sterbens begonnen. Und genau das ist der Status unserer Welt. Es ist eine Welt des Todes und der Gottesferne. Das Böse hat Einzug in Gottes Schöpfung genommen. Und das ist der eigentliche Grund für das Leiden und das Elend in dieser Welt. 

Die Welt ist nicht mehr die perfekte Welt, die Gott geschaffen hat, …

… sondern sie ist eine Welt, die sich von Gott entfernt und sich bewusst gegen Gott entschieden hat. Und es ist damit eine Welt, die eine Tür für das Böse geöffnet hat , inklusiv aller Konsequenzen, die das mit sich bringt.

Vielleicht hast du am eigenen Leib diese Verdorbenheit der Welt zu spüren bekommen.

Vielleicht ist deine Vergangenheit in besonderer Weise von diesem Schmutz belastet. Dein Schmerz, deine Angst, deine Verletzung, deine Sucht, Abhängigkeit oder was du auch sonst noch an Steinen in deinem ganz persönlichen Lebensrucksack mit der herumträgst.

Und … du wirst es besser beurteilen können, aber:

So manche Entscheidungen, die wir im Leben treffen, so manche Tat, die wir vollbringen, ist im Rückblick ebenfalls nicht so, dass wir stolz darauf sind. So manche Hypothek haben wir uns tatsächlich auch selbst auf unserem Weg aufgeladen.

Runden wir ab ...

Runden wir diese Lektion mit einer wichtigen Feststellung ab: Wir leben in einer gefallenen Welt. Dieser gefallene Zustand mit all seinen furchtbaren Symptomen ist nicht Teil von Gottes eigentlichem Wunsch gewesen, sondern die Folge der menschlichen Entscheidung gegen Gott. Jetzt fragst du dich vielleicht:

 

„Warum soll ich ausbaden, was Adam und Eva im Garten Eden verbockt haben? Ich bin noch ein ganz passabler Mensch, nicht perfekt, aber sicherlich besser als viele andere in der Welt. Warum muss ich dann so viel Böses erleben?“

Schnell dich gut an. In der nächsten Lektion geht es ans Eingemachte. Wir wollen einen realistischen Blick auf uns selbst werfen. Am Ende der nächsten Lektion sollst du einen sehr klaren Eindruck davon haben, wie du vor Gott dastehst, wenn es nur auf dich allein ankommt. Ist so ein Selbst-Test überhaupt möglich? Sei gespannt und lass dich auf ein besonderes Abenteuer ein.

Du hast noch so viele Fragen und vielleicht auch Zweifel? Wenn du magst, lass uns in einer Online-Konferenz gemeinsam darüber nachdenken. Schreib uns gerne an:

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