
Wie kann ich glauben lernen?
Kennst du die innere Ahnung, dass es mehr geben muss als Termine, Leistungsdruck, Arbeit, Vergnügen und Geldverdienen? Gerade in schwierigen Zeiten kann die Sehnsucht nach „mehr“ umso stärker in uns aufkeimen. Sollte man vielleicht doch an Gott glauben? Aber selbst wenn man das will – wie geht das? Muss man seinen Kopf ausschalten, alle wissenschaftlichen Erkenntnisse hinter sich lassen und gedanklich ins Mittelalter springen, um überhaupt glauben zu können?
Diese Website soll dir Leitlinien und Praxistipps für deine Beziehung zu einem realen Gott geben. Gute Nachricht vorab: Glaube ist auch für dich möglich!
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Glaube darf mit Fragen beginnen
- Glaube heißt: Vertrauen lernen
- Hindernisse auf dem Weg des Glaubens
- Glaube wächst durch Beziehung
- Erfahrungen in schweren Zeiten können den Glauben stärken
- Was, wenn ich (noch) nichts spüre?
- Der entscheidende Schritt – Gott persönlich begegnen
- Glaube erfordert Mut – den nächsten Schritt zu gehen
- Gute Gründe für den Glauben – aber die „letzte Meile“ bleibt Vertrauen
- Übrigens: Auch Atheismus ist ein Glaubenssystem
- Im Kern: Nicht an „etwas“ glauben, sondern an jemanden
- Glaube heißt: Dranbleiben
- Dein nächster Schritt: Glauben entdecken – im Infokurs
- Weitere Fragen dazu?
Glaube darf mit Fragen beginnen
Was ist überhaupt Glaube? Vielleicht denkst du, Glauben bedeute, sich absolut sicher zu sein und keine Zweifel mehr zu haben. Dabei kann der erste Schritt des Glaubens gerade mit offenen Fragen erfolgen. Leidvolle Zeiten können diese Fragen verstärken und somit zu besonders wertvollen Auslösern einer Sinnsuche werden, die dich im Leben voranbringt.
Bittet, und Gott wird euch geben; sucht, und er lässt euch finden; klopft an, und er öffnet die Tür!
Matthäus 7,7 / NeÜ / ERF Bibleserver Auf der Website des ERF Bibleserver aufrufen
Wie sollte man aber mit offenen Fragen oder sogar Zweifeln umgehen? Du selbst kann entscheiden, welche Route du verfolgen willst:
Option 1
Option 2
Gott hält Zweifel und Fragen aus. Ein schönes Beispiel dafür ist die Geschichte vom sprichwörtlichen „ungläubigen Thomas“ unter den Jüngern von Jesus. Dieser hatte den auferstandenen Herrn Jesus zunächst nicht selbst erlebt und wollte erst dann glauben, wenn er sich ganz persönlich vom lebendigen Jesus überzeugt hätte. Kommt dir diese „Ich glaube nur, was ich sehe-Einstellung“ bekannt vor?
Lies gerne nach, in welch einer liebevollen Weise Jesus auf den zweifelnden und ungläubigen Thomas zugeht (Johannes 20, 24–29). Jesus will nicht, dass Thomas in den Zwiefeln hängenbleibt, sondern dass er zum Glauben findet. Und er ist bereit, Thomas in seinem Zweifel „abzuholen“.
Praxistipp 1
Treffe eine Grundsatzentscheidung, mit deinen Fragen nicht von Gott weg, sondern geradewegs zu ihm hin zu laufen und sich auf ihn einzulassen.
Eine der Schlüsselstellen der Bibel zum Thema Glauben:
Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht.
Hebräer 11,1 | Luther 1912 | Deutsche Bibelgesellschaft
Glaube heißt: Vertrauen lernen
Was ist eigentlich Glauben? Glaube ist nicht einfach bloß ein Für-wahr-Halten, sondern Vertrauen. So wie man einem Freund oder auch Ehepartner vertraut, ohne alles beweisen zu können.
Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand; sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.
Sprüche 3,5-6 / Lut1912 / Deutsche Bibelgesellschaft
Das bedeutet nicht, den Verstand auszuschalten. Es bedeutet, zuzugeben, dass der Mensch nicht alles kontrollieren und auch nicht alles wissen kann – insbesondere nicht gegenüber einem Gott, dessen Denken und Handeln unseren kleinen intellektuellen Rahmen komplett sprengt. Gott ist kein alter Mann mit einem Bart und einem technologischen Kenntnisstand aus der Antike: Er ist der Schöpfer und kennt Zusammenhänge, woran sich Wissenschaftler heute noch die Zähne ausbeißen.

Glaube erfordert eine Entscheidung und die Bereitschaft, in dieser Vertrauensbeziehung zu wachsen: Vertrauen lernen – Schritt für Schritt. Das bedeutet allerdings auch: Glaube erfordert den Mut, den nächsten Schritt zu gehen, auch wenn man das Ergebnis nicht immer sofort überblicken kann. Dabei kann es auch Hindernisse geben.
Praxistipp 2
Vertraue Gott heute in einer kleinen Sache – vielleicht in einer Sorge, einem Konflikt oder einer Entscheidung. Sprich mit ihm darüber. Beobachte, was das in dir verändert.
Hindernisse auf dem Weg des Glaubens
Glaube ist kein Selbstläufer. Es kann sogar sein, dass wir innere Hürden überwinden müssen, um wirklich glauben zu können. Bremsende Hürden können beispielsweise so aussehen:
- Enttäuschungen – durch Menschen, durch Kirche, durch eigene Erfahrungen
- Kontrollbedürfnis – man möchte alles im Griff haben oder rational beweisen können.
- Unbereinigte Schuld, die eine natürliche Barriere und Distanz zu Gott schafft.
- Ein unversöhnliches Herz, das einen Käfig der Bitterkeit um dich baut

Auch falsche Prioritäten können dich in deinem Glauben ausbremsen. Im Evangelium nach Matthäus wird die Geschichte eines sogenannten „reichen Jünglings“ erzählt (Matthäus 19). Dieser stellte Jesus im Hinblick auf das ewige Leben eine grundsätzlich sehr gute Frage: Was müsse er für ewiges Leben tun? Damit zeigte er einen sehr guten Blickwinkel – nämlich in Richtung Ewigkeit. Und dennoch:
Vor die Herausforderung gestellt, seinen Reichtum hinter sich zu lassen und Jesu Nachfolger zu werden, entschied er sich für den Reichtum. Glaube kann bedeuten: Die Prioritäten richtig zu setzen. Nichts sollte uns wichtiger sein als Gott selbst.
Praxistipp 3
Bist du bereit, dich ganz auf Gott einzulassen? Oder ist Gott eher etwas, dass du als hilfreiches „Add On“ dabei haben möchtest, ohne den Chefsessel deines Lebens für Gott frei machen zu müssen? Ein kleines Wunder hier und da, ohne sich wirklich auf den Wundertäter selbst einzulassen?
Glaube wächst durch Beziehung
Viele Religionen und Weltanschauungen betonen, dass der Mensch sich zu Gott oder irgendeine Form der Erlösung „hocharbeiten“ müsse – durch gute Werke, Meditation oder Gehorsam. Das Christentum ist hier einzigartig: Nicht du arbeitest dich für deine Erlösung zu Gott hoch – er kommt dir entgegen. Das ist ein entscheidender Unterschied. An dir liegt es, ob du dieses Geschenk annimmst oder an dir vorüberziehen lässt.
Nicht ihr habt mich ausgewählt, sondern ich habe euch erwählt. Ich habe euch dazu bestimmt, dass ihr losgeht und Frucht bringt – Frucht, die Bestand hat.
Johannes 15,16a und b / NeÜ / ERF Bibleserver Auf der Website des ERF Bibleserver aufrufen
Glaube ist auch eine Antwort auf Liebe. Jesus kam, um den Menschen die Beziehung zu Gott wieder zu öffnen. Zum Glauben gehört das Vertrauen, dass Gottes Wege und Lebensregeln das bestmögliche Lebenskonzept für uns sind. Wenn du das glaubst, ist Gottes Wort kein enges Korsett von Regeln, die du zusätzlich zu deinen sonstigen Herausforderungen auch noch bewältigen musst. Nein, es ist eine geniale Bedienungsanleitung für ein Leben mit ewigem Sinn.
Praxistipp 4
Plane täglich 10 Minuten „Raum für Gott“. Lese dabei in Gottes Wort (der Bibel) und sage ihm im Gebet, was dich bewegt, was dich erfreut, dich herausfordert und wo deine offenen Fragen liegen.
Erfahrungen in schweren Zeiten können den Glauben stärken

Wer wünscht sich schon Wüstenzeiten im Leben? Doch gerade dann, wenn man am Ende der eigenen Kraft und umso mehr auf Gott angewiesen ist, kann es geschehen, dass man merkt: Ich falle nichts ins Bodenlose, sondern maximal in die Hand Gottes. Auf diese Weise können die anspruchsvollen Lebensetappen zu besonderen Erfahrungen führen, bei denen man anschließend zurückblicken und sagen kann: Das war eine schwere Zeit, aber ich habe Gottes Nähe und Fürsorge so stark gespürt wie sonst nicht. Das ist ein hoffnungsvolles Element von leidvollen Phasen im Leben. Kurzum:
Wer einmal die besondere Nähe und Fürsorge Gottes erlebt hat, dürfte es leichter haben, auch in der Zukunft auf Gottes Hilfe zu bauen. Solche Erfahrungen kann man selbst machen. Aber es kann auch hilfreich sein, wenn andere Menschen ihre Erfahrungen mit uns teilen und uns daran Anteil haben lassen.
Glückselig der Mann, der die Versuchung erduldet! Denn nachdem er bewährt ist, wird er den Siegeskranz des Lebens empfangen, den der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben.
Jakobus 1,12 / NeÜ / ERF Bibleserver Auf der Website des ERF Bibleserver aufrufen
Praxistipp 5
Dokumentiere für dich selbst, wie Gott dich in schwierigen Zeiten durchgetragen hat. Wenn dich das Leben dann wieder etwas durchschüttelt, vergegenwärtige dir erneut, was du bereits mit Gott erlebt hast.
Praxistipp 6
Suche Kontakt zu Menschen, die ihren Glauben in einer engen Beziehung zu Gott leben. Austausch und Gemeinschaft können helfen, dass Glaube wächst und tragfähig wird. Das kann beispielsweise eine Kleingruppe sein, wo man mit- und voneinander lernen kann.
Was, wenn ich (noch) nichts spüre?
Bitte verwechsle Glauben nicht mit Gefühl. Gefühle sind wie Wellen – sie kommen und gehen, sie sind veränderlich und manchmal widersprüchlich. Glaube dagegen kann ein Anker sein, der bleibt, auch wenn die Gefühle sich verändern.
Wir leben ja im Glauben und noch nicht im Schauen.
2. Korinther 5,7 / NeÜ / ERF Bibleserver Auf der Website des ERF Bibleserver aufrufen
Es ist völlig normal, dass man Phasen hat, in denen man wenig spürt oder sogar zweifelt. Das bedeutet nicht, dass der Glaube verschwunden ist. Echter Glaube ist mehr als Emotion – er ist eine Entscheidung, Gott zu vertrauen, auch wenn das Herz still ist.

Ein gutes Bild dafür ist die Ehe: Auch dort schwanken die Gefühle. Manchmal fühlt man Nähe, manchmal Distanz. Liebe besteht nicht darin, immer etwas zu empfinden, sondern darin, trotz wechselnder Gefühle Ja zu sagen – immer wieder neu. So ist es auch im Glauben:
Man bleibt, auch wenn in dem Moment das Gefühl fehlt. Genau in diesen Zeiten wächst Vertrauen. Mit der Zeit wird der Glaube zu etwas Tieferem als Emotion – zu einer stillen, tragfähigen Gewissheit, dass Gott da ist, auch wenn man ihn nicht spürt. So ähnlich wie der Balance-Lauf über ein Drahtseil – allerdings mit dem Wissen, dass man unter sich ein rettendes Netz hat, das einen auffängt, wenn man doch mal fällt.
Vielleicht hast du den Wunsch, Gott sofort zu „fühlen“. Und das kann sich auch in der Tat wunderbar schön anfühlen. Mach deine Beziehung zu Gott aber nicht von diesen besonders intensiven Erlebnissen abhängig. Glaube ist kein Dauergefühl. Er wächst – und manchmal sind gerade die Wüstenetappen die besonders intensiven und hilfreichen Trainings-Einheiten für den Glauben. Übrigens: Du bist damit nicht allein. Auch biblische Personen erlebten zeitweise ein Gefühl von Gottesferne:
- David und auch Jesus selbst beklagten, dass sie von Gott verlassen worden waren (Psalm 22,2 und Markus 15,34)
- Hiob verfiel nach einer Verkettung von massiven Unglücksfällen in eine schwere Beziehungskrise mit Gott (Hiob 23,8-10)
- Elia war so erschöpft, dass er sich den Tod wünschte (1. Könige 19,4)
- Jeremia war so enttäuscht von Gott, dass er sich sogar zu einer Anklage Gottes verleiten ließ (Jeremia 15,18)
- Asaf verstand Gott so wenig, dass er beinahe innerlich Schiffbruch erlitten hätte (Psalm 73,2)
Solche Wüstenzeiten müssen nicht bedeuten, dass Gott fern ist. Oft formt er in der Stille unser Vertrauen. Wie ein Baum, der in der Trockenzeit tiefere Wurzeln bildet. Solche Erfahrungen können dazu führen, unseren „Glaubens-Muskel“ entscheidend zu stärken, wenn wir trotz Gegenwind an Gott dranbleiben und ihm vertrauen.
Aber nicht nur das: Selbst in Bedrängnissen rühmen wir uns, weil wir wissen, dass wir durch Leiden Geduld lernen; und wer Geduld gelernt hat, ist bewährt, und das wiederum festigt die Hoffnung.
Römer 5,3-4 / NeÜ / ERF Bibleserver Auf der Website des ERF Bibleserver aufrufen
Praxistipp 7
Wenn du nichts spürst, gib nicht auf. Mach weiter – rede, bete, suche. Manchmal wird Glaube erst im Rückblick bestätigt.
Der entscheidende Schritt – Gott persönlich begegnen
Glaube bedeutet Entscheidung – wie ein Eheversprechen. Glaube ist keine rein intellektuelle Zustimmung zu einer Idee, auf einer hundertprozentigen Faktenbasis. Auch in einer Ehe sagt man nicht: „Ich habe alle Beweise, dass das ewig hält“, sondern: „Ich vertraue dir – und ich gehe diesen Weg mit dir.“ So ist es auch mit Gott: Man wird nie alle Antworten kennen, aber man kann sich dennoch entscheiden, Ja zu sagen.
Praxistipp 8
Formuliere einmal in eigenen Worten dein „Ja“ zu Gott – ehrlich, schlicht, persönlich.
Glaube erfordert Mut – den nächsten Schritt zu gehen
Glaube kann heißen, Schritte zu tun, bevor man das Ziel sieht. Wie Petrus, der auf das Wasser ging, weil Jesus ihn rief (Matthäus 14,29). Er wusste nicht, wie es ausgehen würde – aber er ging los. Vertrauen und echter Glaube können auch bedeuten: Ein Risiko mit Gott eingehen. Man verlässt das sichere Ufer der eigenen Kontrolle, um in das Vertrauen hineinzuwachsen und zu erleben: Gott ist da.

Psychologisch betrachtet braucht Glaube ebenso Mut wie jede Veränderung. Das Gehirn liebt Sicherheit – aber Wachstum findet vor allem außerhalb unserer Komfortzone statt. Mut im Glauben ist kein blinder Sprung, sondern ein Schritt getragen von einer inneren Gewissheit, dass man nicht allein geht.
Praxistipp 9
Überlege, was für dich gerade der „nächste kleine Glaubensschritt“ sein könnte – vielleicht ein Gebet, ein Gespräch, der Besuch eines Gottesdienstes, Zeit mit Gottes Wort oder auch der Start eines Glaubenskurses wie „Mein Weg zu Gott„. Triff die Entscheidung – auch wenn du dich unsicher fühlst.
Du willst dich über den christlichen Glauben informieren? Dann starte jetzt mit dem Infokurs „Mein Weg zu Gott“.
Gute Gründe für den Glauben – aber die „letzte Meile“ bleibt Vertrauen
Manche Menschen gehen vielleicht davon aus, man könne Gott nur glauben, wenn es genügend Beweise gibt. Und da man Gott nicht beweisen könne und die Welt sowieso „durch Zufall und von allein“ entstanden sei, könne man auch nicht an Gott glauben. Funktioniert Glaube also nur für Intellektuelle „Unterflieger“ oder wenn man das Gehirn ausschaltet?
Nein! Der Verstand darf angeschaltet bleiben, aber Glaube geht darüber hinaus. Es gibt durchaus starke Hinweise auf einen Schöpfer. Wenn dich das Thema interessiert, schau auch gern in Lektion 1 des Infokurses „Mein Weg zu Gott“.
- die Feinabstimmung des Universums (Kosmologie)
- Naturgesetze, die offenbar nicht nur lokal auf unserem Planeten funktionieren
- eine faszinierend geniale, überaus vielseitige und geradezu verschwenderisch schöne Schöpfung
- die Existenz moralischer Werte
- das kollektive menschliche Bewusstsein für „etwas Höheres“
- die Erfahrung von Sinn und Bewusstsein
- der entscheidende Schöpfungssprung von toter Chemie zu biologischem Leben
- unzählige Menschen die Gottes verändernde Kraft bereits erlebt haben. Schau beispielsweise in die Lebenszeugnisse hier auf der Website.
Aber selbst die besten Beweise führen nur bis an eine Grenze – dort, wo man sagt: „Jetzt vertraue ich.“ Das ist die „letzte Meile“ des Glaubens: Nicht mehr Beweise zu suchen, sondern dem, was man erkannt hat, zu folgen. So wie man auch den ersten Schritt auf eine Brücke setzt, weil man überzeugt ist, dass sie trägt.
Praxistipp 10
Frage dich: Wenn dein Glaube (oder Nicht-Glaube) falsch wäre – wärst du bereit, das herauszufinden und die richtigen Konsequenzen zu ziehen? Echte Wahrheitssuche bedeutet, offen zu bleiben, auch wenn das Ergebnis herausfordert.
Übrigens: Auch Atheismus ist ein Glaubenssystem
Hältst du Glaube für „irrational“? Gott kann man doch nicht beweisen, oder? Aber denk das bitte bewusst weiter: Du wirst auch niemals einen abschließenden wissenschaftlichen Beweis erbringen können, dass es Gott nicht gibt. Das bedeutet: Nicht nur der Glaube an einen Gott, verlangt Glauben, sondern auch der atheistische Glaube an keinen Gott ist letztlich eine Form von „Glaube“. Die Überzeugung, dass das Universum und das Leben ohne göttliche Ursache entstanden sind, ist ebenso ein Glaubensschritt – nur in die entgegengesetzte Richtung. Und es ist sogar ein Glaubensschritt, bei dem man bewusst über die menschliche Logik hinausgehen muss, denn wo sonst gibt es ein „Produkt“ ohne „Hersteller“?

Im Kern: Nicht an „etwas“ glauben, sondern an jemanden
Der christliche Glaube ist kein moralisches System, sondern Beziehung zu einer Person: Gott als Vater, Sohn und Heiligem Geist.
Jesus erwiderte ihm: „Ich bin der Weg! Ich bin die Wahrheit und das Leben! Zum Vater kommt man nur durch mich.
Johannes 14,6 / NeÜ / ERF Bibleserver Auf der Website des ERF Bibleserver aufrufen
Das Evangelium ist revolutionär: Gott fordert für die Erlösung keine menschliche Leistung, sondern bietet Versöhnung an. Durch den Tod und die Auferstehung Jesu wird die Trennung zwischen Mensch und Gott aufgehoben. Am Menschen liegt es nun, dieses Geschenk mit Reue, Buße und im Glauben anzunehmen. Das ist der Moment, in dem Glaube persönlich wird. Das bedeutet aber auch:
Wenn Glaube nur eine Ergänzung deines Lebens ist – noch etwas gute Taten zusätzlich auf der Waage, dann geht das an der eigentlichen Wahrheit vorbei. Erlösung findet nicht durch ein paar zusätzliche gute Taten statt. Wenn du mehr dazu wissen willst, schau gern in Lektion 9 des Infokurses „Mein Weg zu Gott“.
Praxistipp 11
Wenn du spürst, dass du dich auf Gott einlassen möchtest, kannst du das tun – ganz ehrlich, ohne fromme Worte:
„Gott, ich weiß nicht, wie man glaubt. Aber ich will dich kennenlernen. Wenn es dich wirklich gibt – zeig dich mir.“
Aber ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen. Wer zu Gott kommen will, muss glauben, dass es ihn gibt und dass er die belohnt, die ihn aufrichtig suchen.
Hebräer 11,6 | NeÜ | ERF Bibleserver
Glaube heißt: Dranbleiben
Vertrauen zeigt sich besonders dann, wenn man nicht sofort „vom Glauben zum Schauen“ kommt. Dazu eine Begebenheit aus dem Umfeld von Jesus: Eine nichtjüdische Frau bat Jesus, ihre Tochter zu heilen. Doch zunächst erhörte Jesus Ihre Bitte nicht und wies sie sogar ab. Wenn das ein Test ihres Glaubens war, dann hat sie diesen bestanden, denn sie blieb dran und bat ihn weiter, bis Jesus schließlich ihren großen Glauben hervorhob und ihr den Wunsch erfüllte. Mit anderen Worten: Wenn Gott nicht sofort antwortet, gib nicht auf, sondern bleib dran – und strecke doch umso mehr nach ihm aus.
Dein nächster Schritt: Glauben entdecken – im Infokurs
Wenn du spürst, dass dich diese Gedanken ansprechen, dann könnte der nächste Schritt der Glaubenskurs „Mein Weg zu Gott“ sein. Diesen Kurs gibt es in verschiedenen Varianten. Nutze ihn gerne so, wie es für dich passt. In übersichtlichen Einheiten erfährst du mehr über Aspekte wie diese:
- Gibt es Gott? Gibt es auch rationale Argumente für die Existenz Gottes?
- Wer und wie ist Gott und was hat das mit dir zu tun?
- Gibt es übernatürliche Zusammenhänge dieser Welt, die das Leid um dich herum erklären?
- Wie stehst du vor Gott da? Bist du "gut genug"? Ist das überhaupt die richtige Fragestellung? Funktioniert Erlösung vielleicht ganz anders?
- Ist echte Hoffnung und innerer Friede mit Gott möglich?
- Wie kann ich eine persönliche Beziehung zu ihm aufbauen?
Weitere Fragen dazu?
Ist Glaube nicht einfach Einbildung?
Nein. Dafür ist die Zahl der Menschen, die Gott bereits erlebt haben, viel zu groß. Mit Gott haben Menschen Wunder erlebt, Heilung erfahren, sind von Süchten und Abhängigkeiten frei geworden. Unzählige Menschen haben lieber den Märtyrertod in Kauf genommen, als ihren Glauben an den lebendigen Gott aufzugeben. Wie wahrscheinlich ist es, dass dies allein auf einer Einbildung beruhen kann?
Muss man die Bibel verstehen, um glauben zu können?
Nein. Die Bibel ist so vielschichtig, dass wir im normalen menschlichen Diesseits wohl nie die ganze Tragweite göttlicher Wahrheit erfassen werden. Für Glauben ist das allerdings auch nicht nötig. Das feste Vertrauen reicht. Und das ist wiederum zum Einen eine Frage der Entscheidung und auch die Frucht von Erfahrungen, die man auf der Basis dieses Glaubens mit Gott machen darf.
Wenn wir allerdings an einen liebenden und allwissenden Gott glauben, wäre es nur logisch, die Bibel mehr zu studieren, um aus dieser „Bedienungsanleitung für ein gelingendes Leben“ zu lernen.
Was, wenn ich schon oft versucht habe zu glauben, aber es nie „geklappt“ hat?
Glaube erfordert eine Entscheidung, aber Glaube ist auch wie eine wie eine Pflanze, die wächst. Jesus benutzt in Bezug auf den Glauben das Gleichnis vom Senfkorn – ein kleines Körnchen, das aber das Potenzial für Wachstum hat. Frage an dich: Bist du bereit, auch ein kleines Senfkorn an Glauben einzupflanzen, es in einer Beziehung zu Gott zu pflegen und wachsen zu lassen?
Kann ich glauben, obwohl ich zweifle?
Ja. Natürlich sollte der Zweifel nicht der Dauerzustand sein, so ähnlich wie man sich auch in einer Ehe nicht wünscht, dass einem der Ehepartner fortwährend misstraut. Aber Glaube kann wachsen und auf dieser Reise kann es Etappen geben, wo wir Gott nicht verstehen. Lauf in diesen Etappen nicht von Gott weg, sondern erst recht zu ihm hin. Dann können die Zweifel von heute zu wertvollen Erfahrungen werden, die es dir in der Zukunft leichter machen, Gott zu vertrauen.
Muss ich alle wissenschaftlichen Fakten über Bord werfen, um zu glauben?
Nein. Zum Einen wirst du keinen wissenschaftlich abschließenden Beweis erbringen können, dass es Gott nicht gibt. Zum anderen gibt es durchaus auch wissenschaftliche und logische Argumente für die Existenz Gottes. Urteile mit deinem eigenen logischen Sachverstand beispielsweise über die Frage, wie aus toter Chemie nur innerhalb des bestehenden Systems auf einmal biologisches Leben entstehen könnte. Urteile für dich selbst, ob es logisch ist, von einem „Produkt“ auszugehen, das keinen „Hersteller“ hat. Also: Gott hält definitiv auch wissenschaftliche Fragestellungen aus.